"Ein Paradebeispiel für Female Empowerment"
We proudly present: Die Masterarbeit von Michelle Engelbrecht, die sie über unsere Marke schoen.frau geschrieben hat. Es macht uns wahrlich stolz, dass wir die Studentin mit unserem Engagement überzeugen und reichlich Stoff für eine wissenschaftliche Ausarbeitung haben liefern können. Ihr Ergebnis nach monatelanger Recherche kann sich sehen lassen: Michelle hat einen tollen Masterabschluss im Fachbereich Marken- Medienmanagement der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt in der Tasche, und wir die Bestätigung, dass schoen.frau – neben einem soliden Fundament – noch ganz viel Potential bietet.
Michelle, warum hast du dich dazu entschieden, schoen.frau zum Thema deiner Masterarbeit zu machen?
Ich wusste von Anfang an, dass ich meine Masterarbeit mit einem Praxispartner schreiben möchte. Mir persönlich ist es wichtig, hinter dem Unternehmen und dessen Werten zu stehen – ich möchte das Gefühl haben, zu etwas Sinnvollem beizutragen. Nachdem diese erste Entscheidung getroffen war, begann die große Suche nach dem passenden Partner, beziehungsweise nach den passenden Partnerinnen – wie sich im Nachhinein herausstellte! Als mir beim wöchentlichen Kaffeeplausch meine Freundin und Kommilitonin Sophia von schoen.frau berichtete (Anm. der Redaktion: Sophia hat den persönlichen Kontakt zu Christina einst während eines Praktikums bekommen), war ich ganz Ohr. Das Grundkonzept klang für mich super spannend, und dass es sich dabei um etwas Sinnvolles handelt, stand für mich auch außer Frage. In Windeseile hatte sich Christina auch schon ganz euphorisch bei mir via Sprachnachricht gemeldet (lacht), und das erste Kennenlernen mit ihr und Senta in einem Würzburger Café hat nicht lange auf sich warten lassen.
Und, wie war dein Eindruck 😉?
(lächelt) Eure Ideen, eure Energie und eure Motivation haben mich bei unserem ersten Beschnuppern mit Speed-Dating-Charakter sofort angesteckt. Mein Bauchgefühl hat mir gleich gesagt: „Da ist Potenzial da und langweilig wird’s mit euch beiden bestimmt auch nicht!“ Also war die Entscheidung getroffen, auch wenn ich noch nicht genau wusste, wohin die Reise geht.
Für welches Thema hast du dich dann entschieden?
Ich habe mich mit der Repositionierung des Geschäftsmodells und der Marke schoen.frau beschäftigt. Außerdem stand ein Erfolgsfaktorenmodell für Geschäftsmodelle in der Frauennetzwerkbranche im Fokus meiner Arbeit. Im Theorieteil habe ich mich neben den Grundlagen zu den Themen Geschäftsmodelle und Marke mit Frauennetzwerken beschäftigt. Dabei ging es unter anderem darum, wie Frauennetzwerke überhaupt entstanden sind, und welche Bedeutung sie für die berufliche Entwicklung von Frauen haben können. Um nicht zu weit auszuholen und um die Erkenntnisse meines Theorieparts in Bezug auf Frauennetzwerke etwas herunterzubrechen: Grundlegend geht es bei Netzwerken darum, Kontakte zu knüpfen und sie bei Bedarf zu nutzen. Alle Beteiligten können voneinander lernen und ihr Wissen für ihre persönliche Weiterentwicklung einsetzen – quasi eine Win-win-Situation.
Netzwerken wir Frauen anders als Männer?
Männer pflegen häufig rein instrumentelle Karrierenetzwerke, in denen sie sich abschotten und über informelle Beziehungen Macht ausüben. Frauen hingegen netzwerken tendenziell eher mit dem Ziel, anderen zu helfen und weniger, um sich mächtig zu fühlen oder sich selbst zu bereichern. Dennoch schließt es sich nicht aus, aus Nächstenliebe zu handeln und gleichzeitig für sich selbst einzustehen. Indem man selbst in einem Frauennetzwerk aktiv ist, kann das Gefühl der Zugehörigkeit und Verantwortung für ein größeres Ziel dazu führen, dass man über sich selbst hinauswächst.
Was ist deiner Meinung nach dieses „größere Ziel“?
Das größere Ziel ist ganz einfach: Gleichberechtigung für Männer und Frauen. Natürlich sind laut dem Grundgesetz männliche und weibliche Personen gleichgestellt. Die Realität sieht jedoch leider anders aus: Überkommene Geschlechterbilder und geschlechtsspezifische Klischees sind oft noch fest in den Köpfen der Menschen verwurzelt. Um das Ganze noch mit Zahlen zu untermauern: Frauen verdienen im Schnitt weniger als Männer. Der Gender Pay Gap letztes Jahr von 18 Prozent (bereinigt sechs Prozent) führt zu einer erheblichen Lohnlücke, die langfristig auch Auswirkungen auf die Rentenansprüche und die soziale Absicherung im Alter hat. Deshalb brauchen wir Feminismus, der gegen diese Ungleichheiten vorgeht, sich für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzt und insgesamt eine fairere Gesellschaft für sämtliche Menschen anstrebt. Frauennetzwerke wie schoen.frau sind meiner Meinung nach ein Paradebeispiel für Female Empowerment. Ihr inspiriert Frauen und bestärkt sie, dass sie ihre Potenziale frei entfalten und selbstbestimmt leben können. Ganz nach dem Motto von Margaret Thatcher: „Wenn Frauen zusammenkommen, um Großes zu erreichen, ist nichts unmöglich.“
Ganz schön stolz: Michelle hat mit einer beeindruckenden Arbeit über die Marke schoen.frau ihren Mastertitel erlangt (Note 1,3)
Was waren deine weiteren Erkenntnisse auf schoen.frau bezogen?
Bevor ich zum wohl spannendsten Teil – dem Praxisteil mit konkreten Empfehlungen für schoen.frau – kommen durfte, habe ich ein Erfolgsfaktorenmodell für Geschäftsmodelle in der Frauennetzwerkbranche entwickelt. Klingt vielleicht etwas kitschig und weniger wissenschaftlich, aber das Modell hat die Form einer Blume – einfach weil ich das Symbol des Wachsens und über sich selbst Hinauswachsens so schön und zum Kontext passend fand. Entwickelt habe ich das Modell, indem ich mir einige Frauennetzwerke angeschaut und deren Geschäftsmodelle analysiert habe – also eine Wettbewerbsanalyse. Stichwort Analyse: Dazu kamen noch eine Trend- sowie Zielgruppenanalyse. Bei der Repositionierung des Geschäftsmodells von schoen.frau im weiteren Verlauf haben wir gemeinsam das aktuelle Modell in die einzelnen Komponenten unterteilt und eure Kernkompetenzen analysiert. Außerdem haben wir die schoen.frau Community befragt, um die tatsächliche Zielgruppe besser zu verstehen. Schließlich ist das Ziel, den größtmöglichen Mehrwert für die Community zu generieren. Danke nochmal an alle, die hier mitgemacht und uns unterstützt haben!
Was hast du dann mit den Erkenntnissen der Umfrage gemacht?
Es folgte eine SWOT-Analyse, auf Deutsch: Ich habe in Gesprächen mit euch die Stärken und Schwächen von schoen.frau sowie die Chancen und Risiken des Marktes ermittelt. Daraus habe ich dann verschiedene Strategien abgeleitet. Was das nun konkret für die Community bedeuten könnte? Nun, neben aktuellen Blogartikeln und Business-Interviews könnte in Zukunft noch einiges auf euch zukommen… (lacht). Eure neue schoen.frau Academy ist ein erster Schritt in diese Richtung!
Und was siehst du noch für uns?
Neben Weiterbildungsangeboten sollte es meiner Ansicht nach langfristig das Ziel sein, eine Onlineplattform als ergänzende Austauschplattform mit zusätzlichen Features exklusiv für die Community zu erarbeiten. Senta könnte ihre Kompetenzen als Modedesignerin noch stärker integrieren und neben Stilberatungen eine Textilkollektion für schoen.frau launchen. Das Ganze würde man dann in kleineren Geschäften und Concept-Stores sowie zusätzlich in einem Onlineshop über die Website vertreiben können. Ich spreche bewusst im Konjunktiv, da der Wille von euch definitiv spürbar ist, doch der limitierende Faktor Zeit verständlicherweise eine wichtige Rolle spielt. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass sich alles noch entwickeln wird – wenn auch nicht von heute auf morgen.
Wir geben unser Bestes 😉! Du hast dich ja auch mit unserer Marke beschäftigt. Wie sind denn hier die Erkenntnisse?
Eure Community war sich bei der Befragung einig, wofür schoen.frau steht: Tolle und einzigartige Frauen. Auch bei der Frage, was schoen.frau einzigartig macht, gingen die Antworten alle in dieselbe Richtung – ganz oft wurdet natürlich ihr beiden, Christina und Senta, genannt. Dass eure Leidenschaft und euer Herzblut der Anlass sind, warum schoen.frau überhaupt ins Leben gerufen wurde, ist glaube ich allen bewusst. Doch für Außenstehende ist meiner Recherche nach auf den ersten Blick nicht sofort klar, was schoen.frau genau macht und wofür ihr steht. Deshalb war das Ziel, mithilfe eines Markenworkshops eine klare Markenbotschaft zu definieren. Das Ganze kann ich natürlich nicht einfach von außen bestimmen, indem ich sage „Wert X“ und „Wert Y“ klingen doch ganz nett und könnten gut bei Frauen ankommen. Deshalb habt ihr beide mit mir gemeinsam in einem Workshop in Coburg erarbeitet, mit welchen Werten schoen.frau Frauen begeistern und ermutigen möchte, oder es bereits tut.
Mach mal Pause: Während der intensiven Arbeitszeit an ihrem Master-Thema hat Michelle während kleiner Auszeiten neue Energie getankt.
Magst du den Leserinnen kurz erläutern, wie du unseren gemeinsamen Markenwert-Workshop vorbereitet hast?
Vorab habe ich eine Potenzialliste mit meiner Meinung nach passenden Werten erstellt, und sie dann von euch anhand verschiedener Kriterien bewerten lassen. Natürlich habe ich mir auch die Markenwerte von anderen Frauennetzwerken angeschaut, damit sich schoen.frau bewusst davon differenziert. Anschließend an die Bewertung haben wir die Markenwerte mit ähnlichen Bedeutungen gruppiert und priorisiert. Am Ende des Workshops konnten wir uns auf drei Markenwerte und einen Markenkernwert einigen. Eure Markenwerte sind demnach: lebensfroh, herzlich und ermutigend. Euer Markenkernwert ist, dass ihr einen Wohlfühlort bietet – online im Magazin sowie bei Veranstaltungen. Im Einklang mit dem neu erarbeiteten Mehrwertversprechen, das übrigens ein wichtiger Bestandteil des erarbeiteten Geschäftsmodells ist, habe ich anschließend den Markencharakter von schoen.frau entwickelt (siehe Grafik unten).
Was genau ist eigentlich ein Markencharakter?
Der Markencharakter (ein Modell von Prof. Dr. Karsten Kilian) besteht aus drei Teilen und bildet die Markenbotschaft ab. Diese drei Teile sind das Produkt, das Profil und der Purpose. Die Produkt-Ebene beschreibt, was das Unternehmen an Produkten und Dienstleistungen anbietet. Bei der Profil-Ebene geht es darum, wie das Unternehmen dies tut. Hier kommen der Markenkernwert und die Markenwerte ins Spiel. Die Purpose-Ebene stellt die Frage „Warum?“ – also nach dem Grund, warum das Unternehmen überhaupt existiert. Beim Thema Purpose geht es nicht darum, möglichst viel Geld zu verdienen – was bestimmt für manche Gründerinnen und Gründer die Hauptmotivation ist – sondern welchen gesellschaftlichen Mehrwert man als Unternehmen liefern kann.
Das klingt alles sehr spannend. Wie würdest du denn nun den Markencharakter von schoen.frau beschreiben?
Dazu habe ich eine Grafik erarbeitet, die das übersichtlich erläutert.
Du hast da was wirklich Tolles geleistet, wir sind sehr stolz, unser schoen.frau so repräsentiert zu sehen. Wie geht es denn nun für dich nach deinem Master weiter?
Nach meinem Masterabschluss bin ich im Oktober als Trainee bei der Mediengruppe Main-Post in Würzburg gestartet. Als Trainee hat man die Möglichkeit, in verschiedenen Abteilungen mitzuarbeiten und auch in die Schwesterunternehmen an unterschiedlichen Standorten zu schnuppern. Aktuell bin ich beispielsweise am schönen Bodensee direkt an der Grenze zur Schweiz. In der heutigen Welt wird es oft als Ideal angesehen, Expertin in einem gewissen Thema zu sein bzw. sich zu spezialisieren. Das hat mich oft unter Druck gesetzt. Ich finde viele Bereiche interessant, aber hatte bisher noch nicht das Gefühl „Genau das möchte ich bis an mein Lebensende machen – das ist meine Berufung.“ Ich bin deshalb sehr froh, dass ich mich bei meinem Traineeship nochmal ausprobieren darf, viele interessante Menschen kennenlerne und täglich Neues dazulerne. Mittlerweile denke ich, dass es ok ist, nicht zu 100 Prozent zu wissen, auf was man sich beruflich festlegen möchte – vielleicht muss man das ja auch gar nicht. Wir brauchen beide Typen in der Gesellschaft, sowohl die Expert:innen in ihren Fachgebieten als auch die Tausendsassas mit ihren vielfältigen Interessen. Wer weiß – vielleicht finde ich ja noch meine „Berufung“ und erscheine damit in ein paar Jahren nochmal in eurem Magazin (lächelt).
Nach ihrem gelungenen Master-Abschluss hat Michelle erstmal Urlaub gemacht. Welchen Weg sie beruflich gehen wird, das mag die 27-Jährige im Moment noch nicht entscheiden.
schoen.frau-Steckbrief
Michelle Engelbrecht
Geburtsort: Schweinfurt
Geburtstag: 12.07.1996
Ausbildung/Beruf: Trainee Produkt- und Medienmanagement
Was mich glücklich macht: Sonnenschein, meine täglichen Spaziergänge in der Natur, in der Wohnung zu tanzen und andere zum Lachen zu bringen
schoen.frau-Steckbrief
Michelle Engelbrecht
Geburtsort: Schweinfurt
Geburtstag: 12.07.1996
Ausbildung/Beruf: Trainee Produkt- und Medienmanagement
Was mich glücklich macht: Sonnenschein, meine täglichen Spaziergänge in der Natur, in der Wohnung zu tanzen und andere zum Lachen zu bringen
Das Interview gab Michelle den beiden schoen.frau-Gründerinnen Senta und Christina, die Michelle sehr dankbar sind, dass sie ihre Marke so gründlich beleuchtet hat und weitere Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigt. Es ist ein schönes Gefühl zu sehen, dass Female Empowerment Generationen verbindet und schoen.frau über die Grenzen Coburgs hinaus dazu beitragen kann, Frauen miteinander zu verbinden und sichtbar zu machen.
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