Was zählt eigentlich in unserem Leben? Was zählt in der Liebe, in Beziehungen? Im Beruf, im Alltag, im Umgang miteinander. Wie erkennen wir was und wer uns gut tut – und letztendlich, ja – wie erkennen wir wer wir sind und wie wir uns selbst genügen. Und – wie wir uns milde behandeln, auch wenn wir das Gefühl haben, mal wieder nicht gut genug zu sein. Was gibt uns Kraft, was nährt unsere Seele?

Diese Fragen habe ich mir in den vergangenen Monaten so oft gestellt.  Es war keine leichte Zeit für mich. Welche Antworten ich gefunden habe? Sicherlich keine allgemein gültigen. Aber ich erkenne immer wieder, dass es für mich zwei Dinge sind. Zum einen ist es die Bewegung, die körperliche Herausforderung. Wie zum Beispiel ein Marathon oder Halbmarathon, den ich gelaufen bin und dann im Ziel, von Glücksgefühlen überschwemmt, nur noch lachen konnte. 

Oder wenn ich einen Berg bestiegen habe und oben am Gipfelkreuz stehend, zufrieden über „die Welt“ 😉 ringsum schaue. 

Nach dem Halbmarathon in Berlin.

Glücklich auf dem Gaishorn.

Zum zweiten sind es die Freundschaften, die Beziehungen zu den Menschen, die in meinem Leben sind. Die mich stützen, die da sind wenn es nötig ist – und die mit mir lachen und schöne Erlebnisse teilen. So schön, dass sie in meinem Leben sind 🥰.

Einen dieser Menschen, meinen Jugendfreund Philipp aus Wien,  habe ich diesen Sommer während meines Urlaubs mal wieder besucht. 

 

Wien war meine erste große Liebe, dort habe ich so viel Zeit verbracht und so viel schönes erlebt. 

Die Gang – etwas in die Jahre gekommen 🙄😂 

Impressionen aus dem 3. Bezirk.

Julia, die in diesem What‘s up erstmals einen Gastbeitrag schreibt, schildert uns ihre Erfahrungen in einem Schweigeretreat. Auch das ein Weg sich zu nähren. Seid gespannt. 

Christina, Julia und ich während eines schoen.frau-Meetings.

Gastbeitrag

Während Christina die neusten Cafés und Wellnessprogramme der Stadt ausprobiert und Senta sich von Kultur und Sport inspirieren lässt, habe ich mal das Kontrastprogramm ausprobiert: Eine Woche Schweigeretreat. „Was, eine Woche schweigen? Das könnte ich nicht“, war die häufigste Reaktion auf mein Vorhaben, mich in einer Sommerwoche im Juli auf der Bettenburg in den Haßbergen mal ganz mir selbst zu widmen. Spoiler: Das Schweigen war nicht das Problem.

 

Aber von vorne: Schloss Bettenburg liegt wunderschön zwischen Hügeln und Wiesen. Gleichzeitig habe ich mich schon etwas ausgesetzt gefühlt, als mich mein Mann neben dem dortigen Gemüsebeet mit meinem Rollkoffer abgesetzt hat. Was da wohl so für Leute sind? Was macht das Schweigen mit mir? Gewinne ich die Erkenntnis meines Lebens oder hätte ich lieber mit guten Büchern an den Strand fahren sollen? Was machen die Kinder? Meine Gedanken rasten schon in den ersten Minuten auf dem Weg durch die Eichenallee Richtung Schloss los.

Eichenallee Richtung Schloss Bettenburg.

Tor zum Schloss Bettenburg.

Nach dem Ankommen ging es zum gemeinsamen Abendessen. Ich hatte das Gefühl, dass jeder noch sehr viele Worte loswerden will, bevor es „ernst“ wird. Eine spannende bunte Mischung aus 35 Menschen mit den verschiedensten Gründen für dieses Schweigeretreat. Meiner war, dass ich zwischen meiner Festanstellung und den Start in die Selbstständigkeit das große Verlangen nach einem mentalen Reset hatte. Mal die Stopp-Taste drücken.


Nach dem Abendessen ging es dann in den Meditationsraum – das Dach einer umgebauten Scheune, alles roch nach Holz, der Boden knarrte, das Abendlicht schien durch die Fenster. Nach einer kurzen Einführung erklang drei Mal der Gong. Das Schweigen hatte begonnen.
Fünf Tage sahen gleich aus: Frühstück, Meditation, Mittagessen, Pause, Meditation, Abendessen, Meditation. Sechs Stunden Meditation und achtsame Körperübungen. Meine Gedanken rasten und wurden immer lauter, mein Rücken zwickte. Aber es war dennoch ein unglaubliches „ich-bin-komplett-raus-Gefühl“.

Ein unglaubliches „ich-bin-komplett-raus-Gefühl“.

Die größte Herausforderung: Wir sollten auch möglichst Blickkontakt bzw. nonverbale Kommunikation vermeiden, um ganz bei uns zu bleiben. So gut ich den Grund verstehe, so unendlich schwer fiel es mir. Kein Blickkontakt beim aneinander vorbeigehen, kein Lächeln, wenn man sich nebeneinander zum Essen setzt. Puh, da habe ich gemerkt, wie wichtig mir zwischenmenschliche Beziehung ist.

 

Meine zweitgrößte Herausforderung: Nichtstun. Das kenne ich aus meinem Alltag mit bis dato 2 Jobs, 2 Kids, Haus & Garten und was eben alles noch so ansteht im Leben, nicht. Einfach mal dasitzen, auf den Hof schauen, die Hühner beobachten und eine halbe Stunde Kaffee trinken. Ohne Handy, Buch, Gespräche. Nur me, myself and I. Ich habe mich so unproduktiv gefühlt und so unruhig. Aber es wurde tatsächlich mit den Tagen besser.

 

Ich könnte euch noch so viel mehr erzählen, aber dann sprenge ich den schoen.frau Blog. Und die Erfahrung lässt sich auch viel besser erzählen. Deshalb habe ich dazu einen kleinen Podcast aufgenommen. Dort erzähle ich auch meine Haupterkenntnisse für meinen Alltag: Hört gerne mal rein: Was ich im Schweige-Retreat gelernt habe – Julia Lindner

 

Und wenn ihr selbst ein Schweigeretreat vorhabt: Geht am besten ohne Erwartungen hin. Denn jeder erlebt es komplett unterschiedlich. Aber egal wie: Es ist eine unglaublich wertvolle Erfahrung. Die wird auch in meinen nächsten Online-Kurs „INNER GLOW – Inspiration und Meditation“ einfließen, bei dem ich euch gemeinsam mit meiner Freundin Nadja Möhring durch die dunkle Jahreszeit begleite – mit ganz viel Selbstreflektion für mehr inneres Strahlen 😊

 

Alles Liebe, eure Julia

2 Antworten

  1. Hallo 🙋‍♀️ Julia, hallo Senta und auch hallo Chrustina,
    Ich bin ja mittlerweile ein Fan eurer Beiträge und finde diesen hier (von Senta und Julia) besonders spannend.
    Mein Fazit
    Ja, man muss neue Dinge ausprobieren und auch mal an seine Grenzen gehen. Dieses unbeschreibliche Gefühl auf einem Gipfel zu stehen, den Anstrengungen getrotzt zu haben, seinen Schweinehund überwunden zu haben, kenne ich. Man spürt den Körper, spürt sich selbst, merkt das man lebt und es gibt einen Kraft, die alltäglichen Herausforderungen zu meistern. Ob es nun ein Gipfel, ein Marathon, eine Woche des Schweigens, des Fastens… ist, das muss jeder für sich herausfinden. Herausforderungen gibt es genug.
    Lg Ute von @ute_reist_

  2. Hallo Julia,
    ich bin Anja und habe nach fast 30 Jahren meinen Job als Erzieherin gekündigt. Gerade bin ich dabei einen/meinen Weg neu zu finden, dein Schweigeretreat spricht mich wirklich sehr an 😊!Toll! Sehr mutig!!
    Ich wünsche dir ganz viel Erfolg auf deinem neuen Weg 🍀🍀🍀.
    Liebe Grüße Anja 👋🏻

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